Fachkräftemangel, Rentenkollaps und Kulturabbruch

Fachkräftemangel, Rentenkollaps und Kulturabbruch

WAS BEWEGT UNS?

Nach über 50 Jahren verfehlter Familien- und Rentenpolitik sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. Auch wenn es sich hier um ein Generationenprojekt handelt: Wir müssen die Demografische Wende schaffen! Es geht um nicht weniger als um unsere Existenz.

  • Warum ist die Geburtenrate seit Mitte der 70er Jahre so gering?
  • Warum bekommen wir erst jetzt die Folgen der verfehlten Familienpolitik zu spüren?
  • Wie kann die Demografische Wende gelingen und was ist aktivierende Familienpolitik?

Die Demografische Katastrophe verhindern

Da braut sich was zusammen

Fachkräftemangel, Rentenkollaps und Kulturabbruch: Das klingt nicht gut. Aber was haben diese drei Schreckensszenarien gemeinsam? Die Antwort ist einfach: Sie haben die gleiche Ursache, nämlich die demografische Katastrophe. Darunter versteht man die viel zu geringe Geburtenrate seit Mitte der 70 Jahre. Aber bevor wir uns mit den Ursachen und Lösungen beschäftigen, wollen wir einmal einen Blick auf die Problemlage werfen.

Fachkräftemangel

Unter Fachkräftemangel versteht man das Problem vieler Unternehmen geeignete Arbeitnehmer zu finden. Das betrifft dabei nicht nur speziell qualifizierte Akademiker, wie IT-Experten, Forscher oder Ingenieure. Mittlerweile ist es auch möglich eine Bedienung für ein Restaurant, eine Putzfrau oder einen Hilfsarbeiter zu finden, zumindest, wenn bestimmte Mindestanforderungen Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Umgangsformen gelegt werden. Dass es Millionen Arbeitslose in Deutschland gibt, die diese einfachen Tätigkeiten durchaus ausführen könnten, wenn sie denn wollten, ist ein anders Thema, welches ich hier nicht diskutieren will. Vor allem liegt es daran, dass die Anzahl der Jugendlichen, die die Schule verlassen, immer weniger werden und die Anzahl der Personen, die jedes Jahr in Rente gehen, immer größer wird. Die junge Generation kann also die alte nicht vollständig ersetzten. Eine Folge davon, dass seit ca. 50 Jahren zu wenig Kinder geboren werden.

Rentenkollaps

Welcher Rentenkollaps? Richtig, wir haben keinen. Die Rente ist zwar seit Jahrzehnten immer weiter gesunken (in Bezug auf das frühere Einkommen), die Altersarmut hat bei Frauen und bei Geringverdienern dramatisch zugenommen, aber ein Kollaps ist das definitiv nicht. Leider muss man hinzufügen: noch nicht. Wer es genauer wissen will, dem empfehle ich den aktuellen Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung: bmas.de

Darin wird sehr gut herausgearbeitet, dass die Beitragssätze kontinuierlich steigen werden und gleichzeitig das Sicherungsniveau immer weiter absinken wird. Nicht berücksichtigt wurde darin leider, dass die Inflation in diesem Jahr über 8% betragen wird und ein Ausgleich durch Lohnsteigerungen (und in der Folge dann auch Rentensteigerungen) nicht absehbar wird. Jeder muss selbst entscheiden, ob er später auch mit 44% seines Gehalts auskommen wird. Als zusätzliches Problem kommt hinzu, dass durch die aktuelle Inflation auch die private Altersvorsorge massiv entwertet wird (siehe mein Artikel zur Inflation). Viele werden das leider erst merken, wenn sie in den Ruhestand gehen und dann feststellen, dass sie über Jahrzehnte die falsche Partei gewählt haben. Das Problem an diesem Problem ist: Es ist nicht leicht zu lösen und vor allem nicht kurzfristig.

Kulturabbruch

Es gibt in unserem Land leider eine gewisse Anzahl an Menschen, die die deutsche Kultur ablehnen und sich freuen würden, wenn diese irgendwann verschwindet – meiner Erfahrungen nach vor allem Menschen, die nie andere Kulturen wirklich kennengelernt haben. Ich persönlich empfinde die deutsche Kultur, die deutschen Tugenden und unsere Sprache als etwas sehr Schönes und Erhaltenswertes, was übrigens auch auf fast alle anderen Kulturen dieser Welt zutrifft. Um diese Kultur an die nächste Generation weiterzugeben, ist es erforderlich, dass diese auch da ist und groß genug, das Wissen und Verhalten auch anzunehmen. Wenn aber immer weniger Deutsche in Deutschland geboren werden und gleichzeitig immer mehr Bürger aus anderen Kultur- und teilweise sogar anderen Zivilisationskreisen einwandern, wird die kulturelle Basis immer kleiner. Man kann das als den Lauf der Zeit und nicht veränderbar betrachten oder man kann das Problem lösen. Ich plädiere für zweiteres.

Ursachen der Demografischen Katastrophe

Wie immer ist es sinnvoll, sich zunächst mit den Ursachen eines Problems zu beschäftigen, bevor man Lösungsansätze sucht. Die Geburtenrate ist Mitte der 70 Jahre erheblich eingebrochen und pendelt seitdem zwischen 1,3 und 1,5 Kinder pro Frau. Das ist viel zu wenig, zum Bestandserhalt werden 2,1 Kinder benötigt. Die häufigste Begründung, dass die Geburtenrate durch die Einführung der Anti-Baby-Pille zurückgegangen sei (Pillenknick) verfängt bei genauerer Betrachtung nicht. Zu dieser Zeit wurden nur sehr wenig Anti-Baby-Pillen verschrieben und vor allem an Frauen, die bereits mehrere Kinder hatten und ihre Familienplanung abgeschlossen hatten. Relevanter sind zwei andere Hauptursachen: Das demografische Paradoxon und die Rentenreform von 1957.

Beginnen wir mit der Rentenreform von 1957. Was damals beschlossen wurde, kann man im Kern so beschreiben: Die Kosten der Kindererziehung sind wie schon davor bei den Eltern der Kinder verblieben. Die Erträge, die diese Kinder allerdings später erwirtschaften, wurden an die Gesellschaft übertragen. Konkret bedeutet das: Wer Kinder bekommt, hat viele schöne Erlebnisse und unbeschreibliche Glücksmomente, weshalb man das Kinderkriegen natürlich nicht auf eine rein monetäre Basis reduzieren darf. Trotzdem spielt der finanzielle Aspekt aber eine erhebliche Rolle bei der Familienplanung. Und wer Kinder bekommt, der trägt die finanzielle Last für deren Verpflegung, Kleidung und Ausstattung, größeren Wohnraum, höhere Urlaubskosten, usw. Hinzu kommt, dass häufig ein Partner zu Hause bleibt oder nur Teilzeit arbeitet und dadurch weniger verdient, auf eine Karriere verzichtet und damit auch nach der Babypause nicht das gleiche verdient, wie jemand ohne Kinder und natürlich auch nicht so viele Rentenansprüche sammelt. Wenn die Kinder dann ausgewachsen sind und selbst Geld verdienen zahlen sie auf diese Weise auch und sogar in größerem Maße die Rente der Kinderlosen, die sich voll auf ihre Karriere konzentrieren konnten. Diese Erkenntnis hat sich dann zunehmend durchgesetzt und wesentlich zur sinkenden Geburtenrate beigetragen.

Der zweite Aspekt, das demografische Paradoxon, ist ein weltweites Phänomen über alle Kontinente und Kulturkreise. Es beschreibt den Umstand, dass mit steigendem Wohlstand die Geburtenrate einer Gesellschaft sinkt. Es gibt dafür verschiedene Erklärungsansätze, die für die weitere Betrachtung allerdings unerheblich sind.

Was ist die Lösung? Wie kann die demografische Wende gelingen?

Das Abwenden der demografischen Katastrophe funktioniert nur durch eine höhere Geburtenrate und diese erfordert eine aktivierende Familienpolitik. Neben finanziellen Anreizen und einer Korrektur unseres Rentensystems ist aber vor allem wieder mehr Anerkennung für Eltern und deren Arbeit erforderlich. Wenn linke Politiker das Erziehungsgeld als „Herdprämie“ diffamieren ist das eine Beleidung für alle Mütter und Väter, die teilweise oder ganz zu Hause bleiben und sich um die Kinder und Familie kümmern. Der linke Denkansatz, dass eine Frau und auch ein Mann nur etwas wert sind, wenn sie Karriere machen und Geld verdienen, muss wieder einer konservativen Weltsicht weichen, dass auch die Familienarbeit (Erziehung, Pflege) den gleichen Stellenwert in unserer Gesellschaft haben bzw. haben sollten.

Manche glauben, dass ein Rückschritt in das Familienbild der 50er Jahre die Lösung sein könnte, bei dem die Frau zu Hause den Haushalt macht und der Mann das Geld verdient. In dieser Frage ist ein Blick zum sehr „traditionellen“ Südkorea hilfreich, wo die Geburtenrate von gut 0,8 Kindern pro Frau noch einmal deutlich schlechter ist als in Deutschland. Das demografische Paradoxon lässt sich nur mit einer modernen und fortschrittlichen Familienpolitik überwinden, wie sie in den Wahlprogrammen der AfD beschrieben wird. Ergänzende Informationen darüber finden sich unter folgenden Links:
afd.de/familie-bevoelkerung
afd.de/sozialkonzept (Erstes Kapitel)
afd.de/wahlprogramm (Seiten 104-117)